Als Texterin arbeite ich freiberuflich schon ewig, aber die letzten 1,5 Jahre war ich angestellt bei einem Start-Up. Sprache der Marke aufbauen, Storytelling und so. In einem Business, von dem ich nicht wirklich was verstand: SaaS. Digitalisierung. Supertechnisch, aber nicht uninteressant. Auf alle Fälle eine krasse Herausforderung, denn als Texterin war ich erfahren, aber in dieser Branche ehrlich gesagt: null.
Was mir geholfen hat: chatGPT.
Aber nicht als Shortcut. Sondern als Denkpartner.
Ich habe in dieser Zeit angefangen, mit KI zu sprechen, wie ich mit Kolleg:innen spreche. Und ich mein das so: Ich habe wirklich reingesprochen, nicht reingetippt. Die kleine Mikro-Taste gedrückt und die Speech-to-Text-Funktion genutzt. Weil ich schneller denke (und spreche), als ich tippen kann. Und weil ich direkter und authentischer formuliere, wenn ich mündlich spreche. Mein Chef wusste davon. Er war sogar begeistert:
„Wenn du schneller wirst, ist das doch super.“
Fairerweise muss ich ergänzen: Ich einen Remote-Job - wäre ich irgendwo in einem Großraumbüro gewesen, hätte das so nicht funktioniert. Die Kollegen hätten mich vermutlich für komplett plemplem gehalten, wenn sie meine "Selbstgespräche" mithören hätten müssen. Und soweit lief das alles sehr gut, mit chatGPT, dem Homeoffice und mir bis irgendwann dieser Satz von meinem Chef kam:
Ich bin über die Monate richtig gut geworden mit chatGPT - aber sorry: NEBENBEI? Sag mal, geht's noch? Nebenbei hab ich vielleicht die Waschmaschine eingeschalten und meine Pflanzen gegossen. Trotz oder gerade weil ich KI nutzte, musste ich mein Hirn einschalten - denn: es kommt nur so gut raus, wie du's reingibst. Aber nach dieser Aussage war mir klar: Mein Chef und ich versprechen uns von ein und derselben Sache (= KI) unterschiedliche Ergebnisse. Mir ging es nämlich nie um Schnelligkeit, sondern um Klarheit.
Logisch, dass ich diesen Job nicht behalten konnte, oder?
Ich war zuvor fast ein Jahrzehnt selbstständig. Online präsent, sichtbar, aktiv, 24/7 - auch am Wochenende. Und das neben Familie & Co. Dann bin ich ausgestiegen bzw. ich musste es. Weil irgendwann der Tag kam, an dem ich für diesen ganzen Zirkus keine Energie mehr hatte. Es ging schlichtweg nicht mehr. Von heute auf morgen.
Zwei Jahre lang war ich raus aus der Szene. Ohne Instagram, Kursstart oder Contentplan (ok, den hatte ich sowieso nie, haha!).
Und genau jetzt bin ich in der Rückkehr-Phase: Nach 2 Jahren Angestelltsein und nochmal ganz intensiv in die "normale Welt" eintauchen, sind mir die Unterschiede und Möglichkeiten beider Arbeitswelten super-bewusst.
Nicht weil hier alles super ist. Absolut nicht. Aber die Schranken sind hier nicht so eng. Weniger starre Systeme und selbst wenn: Keiner zwingt dich drin zu bleiben. Hier hast du die Chance dein eigenes Ding zu bauen. Und wenn es noch nicht existiert, erfindest du es.
Was ich aber nicht mehr will: Ich will kein Online-Business, das sich anfühlt wie ein Marathon ohne Ziel oder Klohäuschen. Ich will ein Modell, das sich meinem Leben anpasst – nicht umgekehrt. Ich bin Mama. Finanziell verantwortlich - Teilzeit reicht nicht. Ich hab wenig Zeit, wenig Fokusphasen – aber viel Kompetenz. Ich weiß, ich kann denken und texten. Und ich kann Systeme bauen. Aber ich kann nicht mehr jeden Tag performen und ich will es auch nicht mehr müssen.
Auf der Suche nach "meinem System" - irgendwann in den letzten Wochen - stolperte ich über diese AI-Challenge. Das Versprechen: Erstell mit Support von KI dein digitales Produkt in sieben Tagen.
Ich war neugierig. Nicht, weil ich an Wunder glaube – sondern weil ich die Möglichkeiten von und mit KI sehe und ich dachte: Vielleicht hilft mir diese Struktur, vielleicht bringt mich das weiter.
Und ja, da waren richtig gute Ideen & Tools dabei. Aber nein – ich habe in sieben Tagen kein E-Book geschrieben. Weil ich mehr brauche als praktische Tools. Ich brauche Resonanz. Substanz. Und: Zeit, die Dinge durch mich durchgehen zu lassen.
Ich nutze GPT nicht, um schneller zu schreiben. Ich nutze GPT, um klarer zu werden. Was KI für mich kann und auch tagtäglich tut:
– Gedanken sortieren
– Muster erkennen
– Tiefe greifbar machen
Was KI nicht kann:
– Haltung ersetzen
– Entscheidungen abnehmen
– meine Stimme sein
Und das ist ein Unterschied, der alles verändert.
Wenn du gerade an der gleichen Stelle stehst oder in einer ähnlichen Situation bist - also auf der Suche:
Du willst etwas sagen.
Etwas anbieten.
Etwas entwickeln.
Aber du kommst nicht vorwärts.
Und vielleicht nutzt du GPT (oder du zögerst du noch). Vielleicht sitzt du auch zwischen Care-Arbeit, Auftrag, Alltag – und wartest auf Fokus, der nie kommt.
Dann hier drei Impulse, die dich sofort weiterbringen können:
„Ich habe viele Gedanken, aber sie wirken chaotisch. Hier ist mein Material: [Text, Ideen, Notizen - sprich einfach rein, was du alles im Kopf hast]. Bitte hilf mir, den roten Faden zu erkennen und mich zu sortieren. Hilf mir zu erkennen; :Was gehört zusammen? Was ist der Kern? Welche Form könnte daraus entstehen – z. B. Blogartikel, E-Book, Videokonzept?“
Probier's aus und du wirst sehen, das Ding bekommt auf einmal eine völlig andere Funktion für dich.
Ich glaube, dieses schneller, schneller, schneller ist fatal. Schon klar, dass die KI das theoretisch kann (in der Praxis stimmt aber halt leider auch das "Shit in-Shit out-Prinzip"). Aber überlegen wir uns mal, was das mit den Menschen macht - die eben nicht auf schneller, schneller, schneller programmiert sind. Also ich jedenfalls nicht. Ich glaube ganz ehrlich:
Sondern eins, das länger trägt und tiefer gedacht ist. KI kann ein Bauteil davon sein. Und wenn dein E-Book halt eben nicht in 7 Tagen fertig ist (schnell, schnell) sondern du 2 Monate dafür brauchst, weil du dich mit chatGPT in tiefgreifende Diskussionen verstrickst, die du mit einem normalen Menschen gar nicht führen kannst, weil der nicht so schnell auf deine eigene Tiefe reagieren kann: BRAVO!
Dann können wir davon ausgehen, dass das, was du auf den Markt bringst, nicht der nächste KI-Kopie-Klon ist, der nichts aussagt, was Google nicht schon vor 15 Jahren wusste. Sondern wir können davon ausgehen, dass DU in diesem E-Book drinsteckst.
Mein E-Book hat übrigens 6 Wochen gebraucht und ich finde immer noch Dinge, die ich verbessern könnte, weil ich mich täglich verändere und neue Ideen habe. Aber jetzt verrate ich dir was:
Das Schöne an einem E-Book ist, dass du es permanent weiterentwickeln kannst - denn es ist ja nicht auf Papier gedruckt, juhu!
Selbst wenn du es bereits verkaufst, kannst du weiter dran arbeiten. Deine Käufer freuen sich über einen "Lifetime-Update"-Bonus. Einmal kaufen, alle Updates inklusive. Ich biete das so an, weil das für mich stimmig ist. Fazit: Es gibt auch für dich keinen Grund, das Ding nicht rauszubringen.
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